Terrassengeländer auf der Garage
Auch wenn die Montage des Terrassengeländers schon paar Monate her ist, hier dazu ein kurzer Blognachtrag …
Bereits bei der Planung des Hauses und der Garage wurde berücksichtigt, dass das Dach der Garage als Terrasse genutzt werden soll.
Die Fertiggarage wurde entsprechend mit einem verstärktem Dach bestellt.
Das Garagendach und somit die Terrasse hat die Abmessungen 550x350cm, Ausrichtung ist nach Süden mit (fast) freier Sicht Richtung Westen, also für uns perfekt!
Als Terrassengeländer entschieden wird uns für die Variante aus Edelstahl mit mattiertem Glas, welches wir in kompletter Eigenleistung montierten.
Nach Internetrecherche und Preis/Leistungsvergleichen entschieden wird uns als Geländerlieferant für die Firma Cosch-Edelstahltechnik.
Nach der Lieferung haben wir als erstes die runden Geländerpfosten vorbereitet und zusammengeschraubt:
Unten am Pfosten die Grundplatte, welche dann an die Garagenseitenwand geschraubt wird.
Darüber die unteren Glasklemmhalter (mit Durchrutschschutz) und weiter oben die oberen Glashalter.
Unten am Rundpfosten werden sogenannte „Endkappen“ mit einem Hammer eingeschlagen.
Wichtig, alle Schrauben mit Schraubenkleber sichern!
Oben haben wir uns letztlich für „Handlauflager“ entschieden, bei denen der Handlauf durch den „Ring“ geschoben wird und mit einer Madenschrauben befestigt wird. Die Montage des Handlauf ist damit einfacher, die alternative wären „Rundrohrstützen mit Trägerplatte“,bei denen der Handlauf an jeder Stütze mit 2 Schrauben befestigt wird.
Am nächsten Tag wurden dann die notwendigen Löcher an die zwei Seitenwände der Garage gebohrt.
Die Positionen der notwendigen Mittelpunkte der geplanten 10 Pfosten hatte ich zuvor schon ausgerechnet und an der Garage markiert.
Bei insgesamt 10 zu setzenden Pfosten waren das 20 Bohrlöcher; und dies mit 10mm Bohrer in stabilem Beton!
Mit Ohrenschutz ausgestattet und mit dem für den Hausbau angeschafften Bosch Bohrhammer PBH 3000 (Schnäppchen: Amazon Warehousedeal, wie neu für 105€) war das aber kein großes Problem.
Wichtig ist nach dem Bohren, die Bohrlöcher zu reinigen, damit der spätere Kleber auch richtig kleben kann!
Hierfür sollte man das Bohrloch zunächst mit einer passenden 12mm Rundbürste (bei 10mm Bohrloch) reinigen und dann mit einem (Bohrloch)Ausbläser vom Bohrstaub befreien. Diese zwei Schritte sollten zweimal wiederholt werden.
In die gebohrten und nun gereinigten Bohrlöcher werden später dann die Pfosten des Geländers befestigt. Zur Befestigung der Pfosten entschied ich mich für „Klebedübel Verbundankerpatronen“.
Vorab wird aber zunächst in das 10mm Bohrloch eine 8mm Glas-Klebepatrone rein geschoben und dann der „Verbundanker“ (im Prinzip eine Gewindestange) erste in das Bohrloch geschoben und dann mittels einem (kleinen) Schlagbohrer rein gedreht; dabei zerplatzt das Glas der Klebepatrone und der darin befindliche Zwei-Komponentenkleber reagiert und verklebt den Verbundanker mit dem Mauerwerk bombenfest.
Ist der Kleber ausgehärtet (nach paar Stunden), werden die heraus stehenden Gewindestangen mit einer Flex (aka: Winkelschleifer) auf die notwendige Länge gekürzt (Dicke der Montageplatte+Unterlegscheibe+Mutter+Gewinde für Kontermutter).
Auf die nun ca. 25mm heraus stehenden Gewindestangen (Ankerstangen) können nun die Grundplatten der Geländerpfosten geschraubt werden.
2K-Kleber in Glaspatronen
Auspusten vom Bohrloch
Bohrloch mit Patrone vorbereitet
Am nächsten Tag begann dann die Montage der vorbereitenden Seitenpfosten.
Nachdem alle Seitenpfosten angeschraubt waren kommt der spannende Augenblick, wenn eine Schnur gespannt wird um die Ausrichtung der Stangen zu kontrollieren:
Stimmt die Höhe überall? Denn beim Bohren in den Beton lassen sich kleine Abweichungen im mm-Bereich nie ausschließen.
Im groben hat es bei uns gepasst, durch das vorhandene Spiel der Grundplatten konnten kleine Höhenunterschiede angepasst und ausgeglichen werden.
Jetzt war Mehrwöchige Pause angesagt, denn es wird empfohlen, die Glasplatten erst zu bestellen, wenn die Pfosten montiert sind.
Erst dann ist sicher, welche Größen die Glasplatten haben dürfen. Denn die Abstände der Pfosten könnten sich ja auch leicht ändern.
Da unser Geländer eine „L“ -Form hat, wäre es im Vorfeld auch nahezu unmöglich genau auszurechnen, wie breit die zwei kleinen Glasplatten im Eck sein müssen.
Letztlich habe ich die zwei Scheiben dort in den Breiten 239mm und 242mm bestellt, was ideal passt. Aber auch die zuvor rechnerisch ermittelten Größen von je 236mm Breite hätten wohl gepasst, denn die Glashalter und die Pfosten haben ja etwas Spiel und bis 5mm „Fehler“ sind überbrückbar. Aber sicherer ist es wirklich abzuwarten und erst nach der Geländermontage die Größen der einzelnen Glasplatten auszumessen und dann zu bestellen!
Vor der Glasbestellung war wieder Internetrecherche angesagt, wir haben uns für Glas vom Versender Glas-Star entschieden. Dieser hatte bei unserem Wunschglas den besten Gesamtpreis und auch eine kurze Lieferzeit von 14 Tagen.
Für Terrassengeländer ist ESG-Glas (oder auch VSG) vorgeschrieben. Da wir Blickschutz wollen haben wir uns für satiniertes Glas entschieden, die Stärke ist bei uns mit 8mm ausreichend. Jede Glasplatte wiegt dann ca. 20kg
Nach der Anlieferung durch den hauseigenen Lieferdienst begann ich zusammen mit einem Freund mit der Montage der Glasscheiben. Diese Arbeit lässt sich alleine nicht erledigen, wiegen die Scheiben doch ca. 20kg und müssen in die Glashalter hinein gehoben werden:
Eine Person hebt und hält die Glasplatte, während die zweite Person die Scheibe in die zwei unteren Glasklemmhalter fixiert und aufpasst, das die darin befindliche Gummierung nicht herausrutscht. Ebenso das der eingelegte Durchrutschschutz in der vorgesehenen Aussparung bleibt.
Dann kann der untere Glashalter angeschraubt werden, danach der obere Glasklemmhalter.
Solange die Klemmhalter noch nicht zu fest zugedreht sind, lassen sich die Scheiben noch im gewissen Rahmen schieben, so das sich diese am Ende mittig zwischen den Seitenpfosten befinden.
Die Montage der zwei kleinen Eckscheiben ist etwas kniffelig, die Scheiben sind zwar leichter, aber im Eckbereich halten die zwei Scheiben sich ja Gegenseitig, daher müssen beide Scheiben gleichzeitig montiert und ausgerichtet werden.
Sind alle Scheiben montiert und alle Schrauben von den Klemmhaltern zugedreht und der Durchrutschschutz nochmals kontrolliert, wurden die Handläufe in die Handlauflager geschoben (Wichtig: Die kleinen Madenschrauben von den Handlauflagern am besten ganz herausdrehen, sonst können diese den Handlauf beim durchschieben verkratzen oder fallen heraus!).
Als letztes dann noch das Eckstück vom Handlauf aufstecken, die Madenschrauben der Handlauflager andrehen und alle Schrauben nochmal etwas nachziehen, fertig!
Wir sind letztlich sehr zufrieden mit unsere Auswahl des Geländers und wie es am Ende auf der Garage ausschaut;
auch die Selbstmontage war nicht allzu schwer und zeitaufwendig (aber auch nicht ganz einfach!).
Besonders wenn man die Preise kennt, was so ein Geländer als Komplett-Paket bei einer Fachfirma kostet … lohnt sich diese Eigenleistung …
Vor kurzem wurde dann auch der Terrassenboden mit Holzdielen verlegt,
ebenso hat Terrasse eine Glasüberdachung erhalten =>Blogeintrag folgt 😉