Rollladensteuerung automatisiert – I Love Shelly’s
Auch wenn der Aufbau vom geplanten SmartHome im neuen Haus noch etwas hinten anstehen muss (Garten und Terrasse haben erst einmal Priorität), wollte ich doch zumindest auch den Rollladen im der Werkstatt schon einmal automatisiert öffnen und schließen können.
Von Schwabenhaus wurde zwar im Keller ein elektrischer Rollladen verbaut, aber dieser ist als einziger im Haus nicht über Enocean-System (Funk-Schalter) angeschlossen, sondern herkömmlich über einen einfachen elektrischen Rollladen-Schalter.
Um diese Steuerung dennoch „Smart“ zu bekommen, bieten sich zur unauffälligen Nachrüstung „Funkschalter“ von dem bulgarischen Hersteller „Shelly“ an.
Diese sind so gestaltet, dass man diese direkt in die vorhandene Unterputzdosen von Steckdosen oder Schaltern einbauen kann.
(OK, je nach tiefe des vorhandene Schalters und der Anzahl der Kabel kann es notwendig sein, eine tiefere Unterputzdose zu verwenden, aber i.d.R. passen Shellys immer rein).
Shellys sind kleine Geräte, mit dem sich im einfachsten Fall eine verbaute Steckdose schaltbar machen läßt. Wobei dann der „Funkschalter“ nicht in den Schukostecker (sichtbar) drauf-gesteckt wird, sondern unauffällig komplett in der Unterputzdose verschwindet.
Die Stromversorung erfolgt über 230V, angesteuert und genutzt werden diese kabellos über WLAN (oder BT).
Es gibt in der gleichen Baugröße dann auch Geräte (in nenn sie „Shelly’s“), die neben der reinen Schaltfunktion (wie der Shelly Plus 1) auch den Stromverbrauch messen können (Bsp. Shelly Plus 1PM), oder auch Dimmer. Und ebenso auch Schalter, die zur Rollladensteuerung geeignet sind (Shelly Plus 2PM).
Ich nutze den ersten Shelly seit ca. 5 Jahren, habe ihn relativ zeitnah direkt bei erscheinen bzw. der Firmengründung gekauft. Und er funktioniert noch heute ohne jeden Aussetzer!
Das geniale an den Shelly’s ist neben der kompakten Größe auch die Funktionsvielfalt, die einfache Installation und Systemoffenheit.
Und auch der Preis ist gut, z.B. kostet ein Shelly mit Schaltfunktion 15 Euro, mit Dimmerfunktion 32 Euro (incl. Strommmessung).
Mittlerweile gibt es auch noch andere Geräte und Bauformen, auch zur Montage in Schaltschränken (Hut-Schiene).
Auch ein Zweiwege-Dreiphasen-Stromzähler (für Solaranlagen-Besitzer zum Beispiel), der nur induktiv im Zählerschrank an die Hausverkabelung „angeschlossen“ werden muss, wird angeboten.
Funktionsvielfalt
Neben WLAN besitzen viele der Shelly auch BT zur Steuerung und Bedienung. Über die Shelly App lassen sich z.B. komfortabel Zeitprogramme erstellen; nicht nur feste Zeiten sondern wer möchte auch gekoppelt an Sonnenaufgang/Sonnenuntergang (Bsp: „Aussenlame EIN 30 Minuten nach Sonnenuntergang“ und: „AUS 1h vor Sonnenaufgang“. Und das unabhängig für jeden Tag der Woche …
(Hinweis: Das hinterlegte Zeitprogramm läuft unabhängig von der App oder WLAN lokal auf dem Shelly-Device).
Auch lassen sich verschiedene Geräte zu „Gruppen“ („Rollläden“ oder „Lampen Erdgeschoss“) zusammenfassen und Aktionen oder Szenen generieren.
Ebenso gibt es vom Hersteller auch kabellose WLAN Schalter bzw. Taster, mit denen die verbauten „Shelly’s“ dann gesteuert werden können. Aber die Shellys selbst haben auch elektrische Anschlüsse, um einen normalen Schalter oder Taster anzuschließen und die Schaltfunktion (Bsp: Rollladen hoch/runter) so auch ohne eine App weiter nutzen zu können.
Einfache Installation
Die Installation eines Shellys ist denkbar einfach, am Handy ist nichts tun außer die App zu installieren und zu starten.
Dann startet man in der App die Suche nach einem neuen Device (Access-Point Modus), das Handy verbindet sich automatisch mit dem neuen Device und übermittelt die notwendigen WLAN-Zugangsdaten an das neue Gerät. Jetzt noch einen Namen für das Gerät vergeben (und ein optionales Bild), und schon ist das Gerät fertig konfiguriert und kann über die App genutzt und angesteuert werden.
System-Offenheit
Wer möchte, kann die meisten Shelly’s auch mit der freien Firmware Tasmota flashen. Die habe ich noch nicht getan, obwohl all unsere anderen Funkschalter mit dieser Firmware ausgestattet wurden. Aber mehr aus dem Grund, um diese Geräte unabhängig von chinesischen Anbietern und deren Cloud(Zwang) nutzen zu können und auch die Bedienung zu vereinfachen (und zu vereinheitlichen).
Bei Shelly besteht kein Cloud-Zwang.
Und die Shelly-Geräte verstehen schon ab Werk das MQTT Protokoll, können also über einen sogenannten „MQTT-Broker“ mit MQTT Befehlen angesteuert und bedient werden.
Ebenso melden die Shellys an den MQTT-Broker ihren Status und Verbrauchsdaten (wenn vorhanden).
Und all diese Daten lassen sich dann „einfach“ in ein Smarthome wie iobroker, Openhab, Node Red, … integrieren.
Alles in allem, man sieht, ich bin begeistert von den „Shellys“.
Die Geräte sind für alle interessant, auch für diejenigen, die „nur“ die in der App programmierbare Zeitsteuerung für eine Lampe oder Springbrunnen benötigen.
Das ist allemal einfacher und komfortabler zu verwalten und einzustellen also solche Standalone-Zeitschalter 😉