Solar: Montage der PV-Panels
Im Januar 2023 begannen wir mit dem Einholen von Angeboten für die geplante PV-Anlage.
Eine PV-Anlage direkt vom Hausanbieter Schwabenhaus kam für uns nicht in Frage (Stand Oktober 2021!), die angebotenen Solarpakete (zwei verschiedene Varianten, L oder XL) haben uns nicht zugesagt.
Unser Dach hat eine Neigung von 35°, ca. 65qm Fläche und SSW-Ausrichtung. Es ist unverbaut (kein Dachfenster, kein Schornstein) und keinerlei Verschattung.
Kurzum: Fast optimale Lage!
Und diese (sehr) gute Ausgangslage wollten wir dann auch optimal ausnutzen.
Tipp:
Auf der Seite der EU-Kommission PHOTOVOLTAIC GEOGRAPHICAL INFORMATION SYSTEM (kurz: PVGIS) kann jeder den voraussichtlichen Ertrag der Solaranlage kostenlos und online errechnen lassen. Basis sind historische Wetterdaten der letzten 20 Jahre sowie Details zur geplanten PV-Anlage …
Und:
Wer einfach und komfortabel ermitteln möchte, wieviel Panels auf sein Dach passen werden und somit welche Ertragsleistung realisierbar ist, kann meinen kleinen Solar-Rechner verwenden: Solar-Rechner mmHaus.de
Letztlich habe ich etwa 10 Angebote bei verschiedenen Fachfirmen (Solateure) für unsere geplante PV-Anlage eingeholt, wurde aber von den genannten Preisen größtenteils abgeschreckt.
Anmerkung: Der Staat hat 2023 bei Solaranlagen auf die 19prozentige Mehrwertsteuer verzichtet. Aber anhand der Preisverläufe für Solaranlagen konnte man beobachten, das dieses Steuergeschenk nicht beim Kunden ankommt bzw. ankam!
Vom Preis her ein „Rekordhalter“ war die Firma S. aus Mannheim, nach einem wirklich netten Gespräch kam dann 3 Tage später das ernüchternde „Angebot“: Über 32.000 Euro für eine 10 kWp Anlage (incl. Batteriespeicher)!
Das entspricht einem kWp-Preis (Speicher herausgerechnet) von ca. 2.300€/kWp !
Und dies mit Huawei-Komponenten (Wechselrichter, Speicher), welche typischerweise etwas günstiger angeboten werden (aber auch gut) sind als z.B. Wechselrichter von Fronius oder SMA oder BYD-Speicher.
Hierbei muss man wissen, das im großen PV-Forum alle PV-Anlagen -Systempreise (ohne Speicher) über etwa 1.600€ pro kWp als zu hoch angesehen werden … ab 2.000€/kWp sprechen sie dort von Wucher ….
Und was bei diesem, aber auch anderen Angeboten negativ auffiel: Eine recht hohe Anzahlung, die bei sofort Auftragserteilung fällig wird in Höhe von 40% bis hin zu unglaublichen 80% !
So kam dann die Idee auf, die PV-Anlage in Eigenregie zu „organisieren“ und dadurch etwas am Gesamtpreis zu reduzieren:
Wir würden die Panels selbst besorgen, eine Fachfirma mit der Montage selbiger beauftragen, und dann einen Elektriker beauftragen, der die Anlage abnehmen soll und dem Versorger meldet. Prinzipiell ist dies auch ein gangbarer Weg, aber ist letztlich mit vielen Risiken verbunden:
Was ist, wenn was nicht funktioniert, liegts am Panel oder hat der Monteur das Panel beim Montieren beschädigt?
Und der Elektriker muss ja die elektrische Sicherheit am Ende schriftlich garantieren, was ist, wenn dieser die Anlage nicht abnimmt? Wer bessert nach?
Auf der Suche nach einem Elektriker zur (potentiellen) Abnahme der PV-Anlage (Hinweis: Es ist nicht einfach, einen Elektriker für die Tätigkeit zu finden! Und wenn, werden hierfür kosten bis zu 3000€ abgerufen) habe ich auch „unseren“ Elektriker kontaktiert, der auf unserer Baustelle den Baustrom angeschlossen hat. Dieser gab mit den Kontakt zu einer im Odenwald sitzenden Solateur-Firma, die PV-Anlagen montiert. Nach einem sehr netten ersten Telefongespräch sollte ich Ihnen doch bitte Detailpläne und meine Wünsche per Mail zusenden, ein Tag später kam die erfreuliche Antwort:
Sie haben sich eine spannende Zeit für den Hausbau und eine PV-Anfrage ausgesucht, – wir sind dieses Jahr eigentlich schon ausgebucht. Wenn die Empfehlung von Herrn W. kommt werden wir das irgendwie regeln können. …
Mail vom 19.4.2023
Dieser ersten Mail lag auch gleich ein Angebot und ein Projektbericht bei. Der Projektbericht zeigt ein Autarkiegrad von über 61%. Den genannten Endpreis für das System konnte ich fast nicht glauben und suchte einem „Fehler“ im Gesamtpreis Was wurde im Preis vergessen? Batterie? Montagekosten? Aber nein, es war alles dabei!
Die 11,2 kWp (mit 27 Panels je 415 kWp) Anlage incl. 11kWp Speicher sollte etwas über 23.000€ kosten, dies entspricht einem kWp-Preis von 2.150€ (mit Speicher) bzw. 1.500€ ohne Speicher.
Und dies mit (sehr) hochwertigen Komponenten, die ich zuvor auch schon favorisiert habe:
- Wechselrichter von Fronius, incl. einfacher Notstromfunktion: PV Point (Österreichische Firma)
- Smart-Meter, incl. Anbindungsmöglichkeit an ioBroker
- Batterie-Speicher von BYD (Weltmarktführer bei Batterieherstellung)
- Solar-Panels von Hyundai (25 Jahre Garantie, Weltkonzern)
- Montagesystem von Novotegra/Baywa (bewährt und oft eingesetzt)
Und auch sonst waren die Konditionen bei diesem Anbieter ungewöhlich und einzigartig:
> „90% Teilzahlung nach Lieferung und Dachmontage“. Also nicht einmal eine Anzahlung wurde hier verlangt.
Und obwohl die Solarfirma eigentlich ausgebucht war, konnten sie die Montage unserer PV-Panels auf dem Dach so kurzfristig „zwischenschieben“, dass sie das vorhandene Hausgerüst zur Montage der Panels mitnutzen konnten und uns dadurch auch keine Extrakosten entstanden sind.
Vom ersten Kontakt mit der Firma bis zur Montage der Panels auf dem Dach vergingen nur unglaubliche 6 Wochen!
Andere Firmen benötigen so lange, um eine erste Antwort zu schreiben oder ein Angebot zu erstellen …
Für die Dachmontage war ein Tag eingeplant, weil aber gegen Mittag der aufgebaute Solar-Lift technisch bedingt ausfiel, mußten die Monteure 3 Stunden auf Ersatz warten.
Durch diesen Zeitverzug konnte die Panelmontage dann erst am nächsten Morgen starten. Diese verlief dann problemlos und bereits um 10 Uhr war das Dach komplett „eingedeckt“:
11.2 kWp PV-Panels montiert, die sogenannte „Ernte“ kann kommen 😉
Wer den Namen unserer Solateur Firma erfahren möchte, kann uns gerne kontaktieren. Möchte hier keine Werbung machen, auch erhalte ich keine Prämie von der Firma. Die Firma ist im Kreis Odenwald und Umgebung (ca. 100km) aktiv …
In den nächsten Wochen schließt der Versorger unser Haus dann auch an das Stromnetz an (bislang haben wir ja nur Baustrom), anschließend wird die Solarfirma dann auch den Wechselrichter sowie Batterie installieren und die Anlage dann (hoffentlich) in Betrieb nehmen … gemeldet wurde die Anlage bereits an den Versorger, so dass dieser dann auch gleich den notwendigen Zweiwege-Zähler installieren wird.
Wenn es soweit ist folgt ein extra Blogeintrag ….
Der Trend zum modernen Hausbau geht ja in Richtung 3D Druck, innovativen Hausideen und Fertighaus Bau mit PV Anlage. Stichtwort Modularer Hausbau.