Aufbau Netzwerkschrank /- Rack
Nachdem die Elektriker die Arbeiten im Technikraum inklusive den Anschlussarbeiten im Zählerschrank beendet hatten, konnte ich (endlich) mit den Arbeiten am Serverschrank (Rack) starten. Die meisten Komponenten hatte ich bereist zuvor rausgesucht und auch bestellt.
Bislang nutzten wir für den Internet-Zugang nur das WLAN vom lediglich provisorisch angeschlossenen Router.
Die ankommenden LAN-Kabel lagen bereits alle links vom Zählerschrank, die drei Kabel für die Türsprechanlage (ebenfalls LAN-Kabel) endeten aber im Zählerschrank (standardmäßig wird eine Türsprechanlage dort untergebracht). Da ich aber die geplante Türsprechanlage etwas „modifizieren“ will (Verbindung zum LAN und zum Raspberry Pi), bat ich die Elektriker, die Kabel entsprechend nach links raus zu führen.
Folge: Diese Kabel waren etwas zu kurz, reichten nicht mehr bis zum geplanten Serverschrank; und ich musste die LAN Kabel verlängern.
Es gibt hier einfach zu nutzende, werkzeuglose Netzwerkkabelverbinder. Somit konnte ich problemlos und schnell die LAN-Kabel um die notwendigen fehlenden ca. 2 Meter verlängern.
Als Serverschrank („Rack“) entschied ich mich für einen 19″ breiten und 12HE (HöhenEinheiten) von DIGITUS.
Bei diesem Modell lassen sich auch die beiden Seitenwänden ohne Werkzeug abnehmen, dies erleichtert die Montage von Geräten und den Anschluss der Komponenten erheblich.
19 Zoll ist die Standardbreite bei Serverschränken, es gibt aber auch 10″ schmale Racks für den kleinen Hausgebrauch.
Die 12 HE (eine HE entspricht 44,45mm) sollte für alles reichen was (bei uns) im Rack eingebaut und untergebracht werden soll bzw. muss.
Hier meine Rack-Aufteilung / Komponenten:
1 HE schaltbare 8fach Steckdosenleiste
1 HE Patchpanel (24er Ports)
1 HE 16er Switch
1 HE 8er PoE Switch (Kameras)
1 HE Kabeldurchführungen
2 HE Router (plus freier Platz)
4 HE NAS, USV (plus freier Platz)
Alle Kabel, also die LAN bzw. Datenkabel, aber auch für die Sprechstellen oder für einen ESP zum auslesen des Wasserzählers, enden im Patchpanel.
Vorne hat ein Patchpanel dann pro Port (Kabel) eine LAN-Buchse (RJ45), so dass dieser Port dann einfach mit einem LAN-Kabel (mit RJ45 Stecker) mit dem gewünschtem Switch usw. verbunden werden kann.
Mit LSA Werkzeug („Anlegewerkzeug“) werden im inneren des Patchpanels die (8) Adern der LAN Kabel „aufgelegt“.
Es ist kein abisolieren der einzelnen Adern oder ab-knipsen der überstehenden Adernenden notwendig, dies erledigt das LSA Werkzeug beim draufdrücken automatisch.
Bei uns ist in jedem Raum ein Netzwerkanschluss eingeplant worden (was ja mittlerweile bei Neubauten aber auch Standard ist).
Zusätzlich habe ich ein LAN Kabel in die Diele im Erdgeschoss eingeplant, dort kommt unser zentraler WLAN-Access-Punkt hin:
Zentral im Haus gelegen, in der offenen Diele; somit ist mit einem Access-Point guter WLAN-Empfang im ganzen Haus garantiert und es sollten keine Repeater notwendig werden (auch in unserem bisherigen Haus waren wir mit dieser zentralen Lösung sehr zufrieden).
Auch an den drei Außenseiten des Hauses wo sich Fenster befinden, sind auch LAN Kabel verlegt, um dort PoE Überwachungskameras zu installieren (PoE=Power Over Ethernet, diese Kameras oder Geräte beziehen die notwendige Stromversorgung über das LAN-Kabel).
Ebenso wurde für die Heizung, für die Solaranlage, für einen Aussensignalgeber und zum auslesen des zusätzlich montierten Wasserzählers ein LAN Kabel verlegt. Wobei die Solaranlage neben einem LAN-Anschluss auch noch ein Datenkabel benötigt, um mit dem Stromzähler im Zählerschrank per Modbus zu kommunizieren. Genutzt werden dafür letztlich „einfach“ vier Leitungen eines normalen LAN-Kabels.
Insgesamt enden bei uns im Serverschrank am Patchpanel letztlich 21 LAN-Kabel.
Nachdem alle Kabel am Patchpanel aufgelegt waren, wurde jeder Port mit einem Netzwerktestgerät überprüft.
Zuvor hatte ich im laufe der Zeit in den Räumen alle LAN-Dosen gesetzt und angeschlossen.
So konnte ich schnell und einfach alle Ports nacheinander durch testen.
Mit diesem preisgünstigem Netzwerkkabel-Testgerät war dies auch alleine kein Problem; eine Art „Sender“ wird auf das eine Ende des Kabels (hier: Netzwerkdose im Zimmer) gesteckt, das Hauptgerät mit einem kurzem RJ45 Kabel in den entsprechenden Port am Switch gesteckt. Jetzt noch die „Test“ Taste drücken, und nacheinander werden alle 8 Adern überprüft. Das Gerät erkennt Kontaktfehler und auch Vertauschungen und zeigt dies mittels entsprechenden LED’s dann an. Sehr einfach und eine große Hilfe!
Nächster Schritt war dann das sogenannte „patchen“, dass Verbinden der Komponenten wie Switch oder NAS mit dem entsprechenden Port am Patchpanel.
Hierfür bieten sich kurze LAN-Kabel an, genauer „Patch-Kabel“. Ich nutzte hierfür 15cm und 25cm kurze Patch-Kabel.
Tipp:
Für wichtige Verbindungen (z.B. vom Router, Switch oder vom Glasfaser-Übergabepunkt) bieten sich auffallende rote oder gelbe Patchkabel an um die Wichtigkeit des Kabels zu zeigen.
Das vorhanden NAS (eine Synology DS218+ mit 2x 8TB Festplatten) und eine neue USV (900W) habe ich (aus Gewichtsgründen) ganz unten im Rack platziert.
Die Fritz!Box 7590 dient bei uns „nur“ als Router, das Netzwerkkabel vom Glasfaserübergabepunkt (Glasfasermodem, „ONT„) wird dazu in den WAN-Anschluss (nicht DSL!) der Fritz!Box gesteckt.
Das WLAN wird bei uns von einem extra Access-Point im Erdgeschoss zur Verfügung gestellt und nicht von der Fritz!Box. Daher spricht auch nichts gegen die Montage im Rack. Dachte ich … bis ich bemerkte (bzw. mich erinnerte), dass die Fritz!Box die Zentrale für unsere DECT-Telefone ist 🙁 Der Empfang der Mobile-Teile im Obergeschoss war nur ganz schwach.
Aber wir hatten noch einen alten, ungenutzen Fritz!DECT Repeater 100 in Steckdosenform; diesen in eine freie Steckdose im Kellerflur eingesteckt, und schon war der DECT-Empfang für die Funk-Telefone im ganzen Haus wieder zufriedenstellend.
Bei geschlossenem Rack habe ich aktuell eine Innentemperatur von 25 Grad, was absolut im Rahmen liegt.
Eine Option, falls die Innentemperatur über 30 Grad geht, wäre der Einbau eines kleinen Lüfters, oder das offenlassen einer Seitenwand.
Fazit:
Ich bin mit diesem Rack sehr zufrieden.
Die Qualität ist wirklich gut, die Größe empfinde ich für meinen Platzbedarf an Komponenten als perfekt:
Nicht übertrieben groß, aber auch nicht so klein, das es in nächster Zeit engen werden sollte.
Evtl. Erweiterungen und auch (ungeplante) Bastelprojekte finden ausreichend Platz.
Und für mein erstes (privates) Rack bin ich auch mit der Verkabelung, der Kabelführung und platzieren der Komponenten zufrieden.
Netzwerkschrank: https://www.amazon.de/gp/product/B001GDISWM
LAN-Tester: https://www.amazon.de/gp/product/B07B54YL3V
LAN-Schraub-Testanschlüsse: https://www.amazon.de/gp/product/B09BMTXN4B
Netzwerkstecker: https://www.amazon.de/gp/product/B094VWBF6V
24er Patchpanel: https://www.amazon.de/gp/product/B01N7R4GV8
Netgear Switch 16er: https://www.amazon.de/Netgear-GS116GE-ProSAFE-16-Port-Unmanaged/dp/B0002IPFBY
Netgear 8 Port PoE Switch: https://www.amazon.de/Ethernet-Netzwerk-l%C3%BCfterlos-Rack-Montage-Lifetime-Garantie/dp/B07FMCH3WX
USV 900W: https://www.amazon.de/gp/product/B07XGM6JDX
Steckdosenleister, 8 fach: https://www.amazon.de/gp/product/B006EJOECG
Blende mit Bürsteneinsatz: https://www.amazon.de/Infitronic-INRB111BRUSH-U-Rackblende-Kabeldurchf%C3%BChrung-B%C3%BCrstenleiste/dp/B084TSNWNJ